Handgewebt - aufwendig, aber individuell |
Handgewebtes Design – Mode- und Wohnaccessoires aus der Handweberei. Jedes gewebte Produkt von tuchmacherin ist an einem Handwebstuhl in Deutschland hergestellt. Die Modeaccessoires wie Schals und Gürtel sind meist einzigartig, d. h. es gibt sie kein zweites Mal. Viele Stunden werden benötigt, um ein hangewebtes Textil herzustellen. Das Garn wird am Schärbaum geschärt, die Kette in den Webstuhl auf den Kettbaum gebäumt und jeder einzelne Faden durch eine Litze gezogen, meist sind es mehrere hundert Kettfäden. Das Muster wurde vorher erprobt, die Schäfte werden eingerichtet, die Tritte angeschnürt und die Kette auf den Warenbaum gespannt, bis das Schiffchen endlich durch das Fach hin- und herschießen kann. Oft entscheide ich spontan, mit welchem Garn und mit welcher Farbe ich webe. Durch die verschiedenen Kombinationen im Einzug und der Anschnürung entstehen interessante Gewebe. Das Ausprobieren der verschiedensten Gewebe und Verfahrensweisen reizt immer wieder von Neuem, und jeder kennt den Augenblick, nach getaner Arbeit das fertige Produkt in den Händen zu halten...
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Die Naturfaser |
Jede Faserart hat einen eigenen Charakter. Sie unterscheiden sich durch Herstellungsart, Optik und Funktion. Leinen hat einen besonderen Glanz und eine eigene Haptik. Im Sommer kühlt es auf der Haut, es ist hautfreundlich, sehr reißfest, schmutzabweisend und bakterizid. Die Produktion der Leinenfaser ist aufwendig und arbeitsintensiv. Der Hanf ist wie der Flachs (Leinen) eine der ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Welt, wobei er noch robuster als die Leinenfaser ist. Aus Hanf werden u. a. Seile, Segeltuch und Dämmung für den Hausbau gemacht. Er ist recyclebar, umweltverträglich und weist eine niedrige Energiebilanz auf. Textilien aus Hanf sind besonders strapazierfähig. Wir kennen die Vorzüge von Baumwolle, aber wir lesen auch die Berichte, wie respektlos gegenüber Mensch und Umwelt bei der Baumwollproduktion und der Weiterverarbeitung umgegangen wird. Ein sehr kleiner Teil der weltweiten Produktion ist GOTS-zertifiziert. GOTS (Global Organic Textile Standard) ist der „Mindeststandard, den nach IVN (Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft) -Auffassung Naturtextilien erfüllen müssen. Ein international etablierter Standard, der weltweit einen Maßstab für Umwelt- und Sozialverträglichkeit in Sachen Textil setzt.“ Der größte Anteil der von mir verwendeten Baumwolle ist GOTS-zertifiziert. Wolle „wärmt“ gut, genauer gesagt, speichert sie eigentlich nur die Wärme unseres Körpers. Sie ist schmutzabweisend, fabbeständig und hat eine natürliche Selbstreinigungsfunktion – aufgenommener Geruch wird wieder an die Luft abgegeben. Um sich an Winterabenden, aber auch an kühleren Sommerabenden, in eine weiche Wolldecke zu hüllen, ist die Alpakadecke ein idealer Wärmespender, da die Alpakafaser besonders Temperatur ausgleichend wirkt. Die Wollfaser kann gesponnen, gewebt, gestrickt, gewalkt und gefilzt werden. Besondere Stoffe sind Tweed und Loden (gewalkt und nicht gewalkt). Es gibt Schafwolle (meist Merinowolle), Mohair (Haar der Angoraziege), Alpakawolle, Angorawolle (Haar des Angorakaninchens), Quiviut (Unterwolle des Moschusochsen) und Kaschmir. Seide zeichnet sich durch ihren Glanz und ihre hohe Festigkeit aus und wirkt isolierend gegen Kälte und Wärme. Sie kann bis zu einem Drittel ihres Gewichtes an Wasser einlagern. Seide neigt wenig zum Knittern. Auf Seidenstoffen werden besonders brillante Farben erzielt. Empfindlich ist Seide gegenüber hohen Temperaturen, Abrieb und Wasserflecken. (…) Die Raupen verpuppen sich, wobei sie die Seide in speziellen Drüsen im Maul produzieren und in großen Schlaufen in bis zu 300.000 Windungen um sich herum legen. Sie werden mithilfe von Heißwasser oder Wasserdampf vor dem Schlüpfen abgetötet, um zu verhindern, dass die Kokons zerrissen werden. Jeder Kokon enthält ein ununterbrochenes, sehr langes und feines Filament [Faser]. (…) Um 250 g Seidenfaden zu erhalten, werden um die 3000 Kokons, das entspricht etwa 1 kg, benötigt. (…) Wildseide wie die Tussahseide (Seide des Japanischen Eichenseidenspinners) oder Fagaraseide (Seide des Atlasspinners) wird aus den Kokons bereits geschlüpfter Schmetterlinge gewonnen, die nicht unter menschlicher Aufsicht gezüchtet wurden. Bei Schlüpfung hinterlassen sie ein Loch, was den Faden in mehrere Teile zerreißt. Bei Verwebung werden die Fäden verdickt, wodurch die charakteristischen unregelmäßig-noppigen Textiloberflächen entstehen. (...) (Text über Seide aus Wikipedia) Die unterschiedlichen Fasern (Leinen, Hanf, Baumwolle, Wolle, Seide) verhalten sich auch beim Färben unterschiedlich. Bei gleichem Farbbad ergeben sich je nach Faser eine andere Farbintensität und ein anderer Farbton.
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